»Villenkolonie Bliersheim:
Zur gleichen Zeit, als für die Arbeiter des neuen Hüttenwerks Rheinhausen die Margarethen-Siedlung entstand, entwarf Krupps Architekt Robert Schmohl für die leitenden Angestellten in der Nähe des
Werksgeländes und am Rande des damaligen Dorfes Bliersheim eine Villenkolonie mit 17 Gebäuden im englischen Landhausstil. Sie wurde zwischen 1903 und 1910 fertig gestellt. Im Laufe der Zeit breiteten sich die Werksanlagen über
das ehemalige Dorf aus, so dass das Führungspersonal schließlich inmitten des Hüttengeländes wohnte. 1914 beschäftigte die Friedrich-Alfred-Hütte neben 8300 Arbeitern auch etwa 1.000 Angestellte.
Bis in die 50er Jahre bestand Residenzpflicht, d.h. die leitenden Angestellten mussten in Werksnähe wohnen.
Vom gesellschaftlichen Anspruch der leitenden Angestellten und dem Repräsentionsbedürfnis des Unternehmens zeugt das ehemalige Kasino in der Bliersheimer Straße 83.
Den Bestrebungen, die gesamte Beamtensiedlung abzureißen, ist neben einigen Villen auch das Junggesellen-Wohnheim "Wilder Mann" zum Opfer gefallen. Seit 1988 stehen die restlichen Häuser unter Denkmalschutz.
Die verbliebenen 9 Villen wurden ab den 90er - Jahren weitestgehend saniert und gewerblich genutzt. Auflagen verbieten die private Nutzung
Bilder aufgenommen von:
Beier, Andreas * Dammer, Michael * Grunewald, Peter * Handelmann, Helmut * Oellers, Heinz - Jürgen * Pinna, Giovanni * Ruhm, Peter*